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Das gibt's nur einmal: Die Wiener Sängerknaben unter HARTer Beteiligung in unserer Kulturhalle!
Karten:
Vorverkauf in der Bibliothek, Gemeindeamt und online via OE-Ticket.
David ist 14. Seit vier Jahren ist der sportliche junge Mann aus Hart Wiener Sängerknabe; seit vier Jahren bereist er die Welt. Er war in China, Taiwan, in Japan, den USA und nahezu ganz Europa.
In Australien war er, in der berühmten Oper in Sydney ist er aufgetreten. Sogar im australischen Busch hat er gesungen – mit einem Chor von australischen Ureinwohnern: “Das war toll! Wir hatten ein Lagerfeuer mitten im Busch, da wurden Geschichten erzählt, so richtig unheimlich. Es gab Kängurufleisch und Würstl aus Krokodil.” Er hat sonntags in der Wiener Hofburgkapelle mit den Wiener Philharmonikern musiziert; im Musikverein Mahler gesungen, er war in der Carnegie Hall in New York und der Suntory Hall in Tokio. “Aber der beste Auftritt kommt jetzt,”, meint David.
Am 20. Juni singt er nämlich mit seinen Chorkollegen in seinem Heimatort Hart bei Graz. Die 26 Knaben haben Musik von Carl Orff dabei, ein Stück aus den berühmten Carmina burana; Motetten aus der Gründungszeit der Wiener Sängerknaben und Musik von sehr berühmten “ehemaligen” Sängerknaben: Michael Haydn und natürlich Franz Schubert. Davids Lieblingsstück ist Schuberts “Erlkönig”. Die Wiener Sängerknaben singen ein eigenes Arrangement für Oberstimmen. “Das ist cool,”, schwärmt der Sängerknabe aus Hart: “Der Erlkönig ist ein Elfenkönig, das Lied ist eine alte Geistergeschichte.
Wir singen alle Rollen und das Klavier!” Zum Abschluss gibt es Musik aus aller Welt, Lieder, die die Sängerknaben von ihren Reisen mitgebracht haben, aus Japan, den USA, Südamerika und Südafrika. “Da ist für jeden etwas dabei,”, lacht David. Eine Sängerknaben-Karriere empfiehlt er übrigens sehr: “Man erlebt sehr viel, man sieht sehr viel, man trifft viele Leute. Die Musik ist super. Wenn man vier Jahre zusammen reist und musiziert, hat man hinterher auch sehr viele Freunde. Und Fans.”
Der älteste Hinweis auf einen Knabenchor in der Wiener Hofburgkapelle datiert auf das Jahr 1296. 1498, vor mehr als einem halben Jahrtausend, verlegte Kaiser Maximilian I. seinen Hof nach Wien. Damit war der Grundstein für die Wiener Sängerknaben gelegt. Über die Jahrhunderte zog der Hof Musiker wie Gluck, Caldara, Salieri, Mozart oder Bruckner an. Franz Schubert war selbst Chorknabe, Joseph und Michael Haydn sangen als “Substituten” im Chor. Bis 1918 sang der Chor ausschließlich für den Hof. 1924 wurden aus den Hofsängerknaben die Wiener Sängerknaben; ab 1926 fanden öffentliche Konzerte statt, zunächst in Wien, dann in Berlin, Paris, Luzern, Basel, Riga. Seither wurden an die 1000 Tourneen in 98 Länder unternommen; dabei wurden an die 30.000 Konzerte gesungen.
Heute sind die Wiener Sängerknaben ein privater, gemeinnütziger Verein. Rund 100 Knaben zwischen neun und vierzehn singen in vier Konzertchören. Zusammen absolvieren sie jährlich knapp 300 Auftritte vor einer halben Million Zuschauer. Als Hofmusikkapelle pflegen sie mit den Wiener Philharmonikern und dem Wiener Staatsopernchor eine kaiserliche Tradition: Seit 1498 singen sie die Messen in der Hofburgkapelle.
Jedes Jahr wirken die Sängerknaben bei großen Orchesterkonzerten mit, unter Dirigenten wie Zubin Mehta, Riccardo Muti, Christian Thielemann, Michael Tilson Thomas, Simone Young. Highlights sind Mitwirkungen beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, zuletzt 2016 unter Mariss Jansons, und Mitwirkungen bei den Salzburger Festspielen, zuletzt 2018 als „Drei Knaben” in Lydia Steiers Inszenierung von Mozarts Zauberflöte. 2019 singt wieder ein Knabe in Salzburg: Die Produktion von Händels “Alcina” wird sowohl zu Pfingsten als auch bei den Sommerfestspielen gezeigt. Cecilia Bartoli singt die Alcina, Regie führt Damiano Michieletto.
Die erste Tonaufnahme wurde 1907 gemacht; seither entstanden 377 Schellacks, LPs und CDs. 2018 erschien eine neue CD, „Strauss For Ever” (Deutsche Grammophon). Zahlreiche Filme und Dokumentationen belegen die internationale Popularität des Chores.
Rund 300 Jugendliche besuchen die Schulen der Wiener Sängerknaben; Professor Gerald Wirth ist Präsident und künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben. Ausbildung und Chortradition der Wiener Sängerknaben sind von der UNESCO als Immaterielles Kulturelles Erbe in Österreich gelistet.
Carl Orff (1895 -1982)
O Fortuna (Fortuna, Herrscherin der Welt)
aus den Carmina burana (1936)
Hans Leo Hassler (1564 – 1612)
Cantate Domino (Singt dem Herrn)
Motette für vierstimmigen Chor a cappella
Michael Haydn (1737 - 1806)
Kyrie
aus: Missa sub titulo Sancti Leopoldi, MH 837
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Seid uns zum zweiten Mal willkommen
Terzett aus: Die Zauberflöte, KV 620
Franz Schubert (1797 - 1828)
Der Gondelfahrer, D 809 (1824)
Text: Johann Baptist Mayrhofer (1787 – 1836)
Franz Schubert
Erlkönig
Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Arr. Oliver Gies
Camille Saint-Saёns (1835 – 1921)
Ave Maria (Gegrüßt seist du, Maria) (um 1860)
Gustav Holst (1874 - 1934)
Summer (Sommer)
aus: Two Eastern Pictures, IGH 8 / H.112 (1911)
Text: Gustav Holst, nach Kalidasa (4./5. Jahrhundert)
Ola Gjeilo (*1978)
Ubi caritas et amor (Wo Güte und Liebe sind, 1999)
Motette für vierstimmigen Chor a cappella
Andrea Ramsey
Lineage (Abstammung, 2014)
Text: Margaret Walker (1915 - 1998; 1989)
Joshua fit the battle of Jericho
Traditionelles Spiritual
Arr. Rollo Dilworth
* * * PAUSE * * *
Streifzug durch die Kontinente
Japan
Mamoru Fujisawa (*1950), aka Joe Hisaishi
Kimi wo nosete (Sie trägt dich)
aus dem Film „Das Schloss im Himmel“ (1986)
Arr. Gerald Wirth, Bomi Kim, Junko Kuribayashi
Venezuela
Atahualpa Yupanqui (1908 - 1992)
Duerme negrito (Schlaf, kleines schwarzes Kind)
Arr. Emilio Solé
USA
Amazing Grace (Wunderbare Gnade)
Text: John Newton (1725 - 1807)
Arr. John Coates, Jr.
Südafrika
Hlonolofatsa (Segen)
Traditionelles Segenslied der Sesotho
Transkription: Henri William Otsomotsi
Arr. Oliver Stech
Schweden
Stefan Nilsson (*1955)
Gabriellas Sang (Gabriellas Lied)
aus dem Film: Så som i himmelen (Wie im Himmel, 2004)
Text: Py Bäckman (*1948); Arr. Lars Wallenäs
Bulgarien
Petar Liondev (*1936)
Kaval Sviri (Die Kaval-Flöte spielt, 1979)
Text: Tanya Parvanova
Volkslied aus Oberösterreich
Das Fischerl
Arr. Uwe Christian Harrer
Der Huljoi
Jodler aus der Steiermark
Arr. Gerald Wirth
Johann Strauss II (1825 - 1899)
Annenpolka opus 117 (1852)
Text: Rudolf Effenberger, Arr. Josef Wolfgang Ziegler
Josef Strauss (1827 - 1870)
Auf Ferienreisen Polka schnell, opus 133
Text: Tina Breckwoldt
Arr. Gerald Wirth
Johann Strauss II
Kaiserwalzer opus 437 (1889)
Arr. Gerald Wirth
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